„Der Trick dabei ist, zu Lernen, genug zu tun um deinen Körper herauszufordern, zu stärken und anzupassen, aber dich nicht auf einmal zu überfordern!“ – Lorimer Moseley

  1. Schmerz ist normal, individuell und immer real.

Jeder Schmerz ist normal und eine exzellente wenn auch unangenehme Reaktion auf Situationen, die dein Gehirn als bedrohlich bewertet. Jeder Schmerz ist real!

  1. Es gibt Gefahrensensoren, keine Schmerzsensoren!

Es gibt nur ein Gefahrenwarnsystem es gibt keine Schmerzsensoren und keine Schmerzbahnen!

  1. Schmerz wird nicht länger mit dem Ausmaß einer strukturellen Schädigung in Verbindung gebracht

Schmerz ist kein verlässlicher Indikator, weder für das Auftreten einer Gewebsschädigung, noch für das Ausmaß einer Schädigung. Er kann sogar ohne Gewebsschädigung auftreten!

  1. Schmerz basiert auf der Abwägung zwischen Sicherheit und Gefahr

Du empfindest erst dann Schmerz, wenn dein Gehirn entscheidet, dass es mehr Bedrohungen für deinen Körper gibt, als Sicherheit und dein Körper geschützt werden muss.

  1. Gehirnaktivitäten in verschiedenen Bereichen des Gehirns sind für die Schmerzempfindung notwendig

Es gibt nicht nur „ein Schmerzzentrum“. Schmerz ist eine Gefühlswahrnehmung, welche in mehreren Hirnarealen entsteht.

  1. Schmerz ist immer abhängig vom Kontext.

Schmerz kann beeinflusst werden von Dingen, die Du siehst, hörst, riechst, schmeckst und berührst. Ebenso Dinge, welche Du sagst, über die Du denkst und an Dinge, an die Du glaubst. Auch was Du tust, Orte an die Du gehst, Menschen in deinem Umfeld und Vorgänge in deinem Körper haben Einfluss auf den Schmerz.

  1. Schmerz ist nur einer von vielen Schutzmechanismen des Gehirns.

Bei Bedrohungen ist dein Körper in der Lage verschiedene Abwehrsysteme zu aktivieren. Diese Reaktion umfasst die Aktivierung des Immunsystems, des Hormonsystems, des motorischen Nervensystems, des autonomen Nervensystems, des Atemtrakts, etc. sowie die Aktivierung des Schmerzsystems. Jedes oder alle dieser Systeme können überempfindlich werden und versuchen deinen Körper zu schützen.

  1. Unser gesamter Körper ist anpassbar.

Alle unsere Schutzsysteme können überempfindlich werden. Da unser Organismus aber anpassbar ist, können diese Anpassungen auch wieder rückgängig gemacht werden. Es ist biologisch unlogisch zu denken, Schmerzen könnten nicht beeinflusst werden.

  1. Schmerzen zu verstehen hilft jedem individuell sowie auch allgemein der Gesellschaft.

Schmerzen zu verstehen ist Therapie. Wenn du verstehst, warum etwas weh tut, schmerzt es weniger! Solltest du unter einem anhaltenden Schmerz leiden, bist du nicht alleine – Millionen andere Menschen haben ebenfalls chronische Schmerzen. Aber es gibt eine Menge Wissenschaftler, Ärzte und Therapeuten, welche bemüht sind, Wege zu finden, um Dir zu helfen.

  1. Aktive Therapiestrategien unterstützen die Genesung

Wenn du deinen Schmerz verstanden hast, kannst du beginnen einen Plan zu entwerfen deine Fitness zu verbessern, besser zu essen, besser zu schlafen, Bedrohungen zu minimieren und Sicherheitsfaktoren zu finden! Steigere Dich Schritt für Schritt!

Möchtest Du mehr über Schmerzphysiologie erfahren, empfehle ich Dir das Buch Schmerzen verstehen. Lesenswert und verständlich für Laien und Fachpersonal!

Literatur:

Moseley, L. & Butler, D. (2017). Explain Pain Supercharged, 1. Aufl.: NOI Group Publications

25. März 2021

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